Lexikon
abbinden
Verfestigung des Klebstoffes durch physikalische und / oder chemische Prozesse.
Abbindezeit
Zeitspanne, innerhalb der die Verklebung nach dem Fügen eine für die bestimmungsgemäße Beanspruchung erforderliche Festigkeit erreicht.
Ablüftzeit
Zeitspanne beim Kontaktkleben, bei der das Lösemittel aus dem beidseitig aufgetragenen Klebstoff-Film verdunstet ist, um eine Soforthaftung zwischen den Fügeteilen zu ermöglichen.
Adhäsion
Die Adhäsion ist die Haftfähigkeit des Klebstoffs auf dem Fügeteil. Sie beruht auf Kräften an der Grenzfläche zwischen zwei Materialien. Die Adhäsion wird in großem Umfang durch die Benetzung des Fügeteils durch den Klebstoff bestimmt. Hierbei ist die Viskosität des Klebstoffs wie auch die Oberflächenspannung von Klebstoff und Fügeteil wesentlich.
Aerobe Klebstoffe
Klebstoffe welche durch Einwirkung von Luft aushärten.
Alterung
Verhalten des Klebstoffs in Abhängigkeit von Zeit und äußeren Einflüssen.
Anaerobe Klebstoffe
Klebstoffe welche unter Ausschluss von Luft durch katalytische Wirkung (z. B. eines Metalls) aushärten.
Anfangshaftung
Beschreibt den Zustand einer Verklebung innerhalb einer Zeitspanne nach der die Fixierungen von den Fügeteilen entfernt werden können, die endgültige Belastung der Klebstelle aber noch nicht erfolgen darf.
Anpressdruck
Druck auf die angetrockneten Klebstoff- Filme zweier Fügeteile zur Herstellung einer Verbindung.
Antrocknung
Unter Antrocknung wird die Eigenschaft eines Stoffes verstanden, nach der Applikation keine Formänderung mehr zu erfahren, wie Beispielsweise ein Ver- , oder Ablaufen der Beschichtung. Dies geschieht bei lösemittelhaltigen System unter Bildung einer Haut. Bei 2K- Systemen geschieht die Antrocknung bzw. die Verfestigung durch eine Polymerisation, welche mit einem Viskositätsanstieg verbunden ist.
Äquivalentgröße / Äquivalentdurchmesser
Für unregelmäßig geformter Körper wie beispielsweise Sandkörner, ist keine exakte Angabe des Teilchendurchmessers möglich. Dieser Durchmesser wird aus dem Vergleich seiner Eigenschaft (unreglemäßiger Körper) mit der Eigenschaft eines regelmäßig geformten Teilchens (Kugelform) errechnet.
aushärten
Verfestigung des Klebstoffes durch physikalische und / oder chemische Prozesse.
Aushärtezeit
Benötigte Zeitspanne bei Klebstoffen bis zu vollständigen Verdunstung des Lösemittels oder der vollständigen Polymerisation. Basis (Grundstoff) Eigenschaftsbestimmender Klebstoffbestandteil.
Basis (Grundstoff)
Eigenschaftsbestimmender Klebstoffbestandteil.
Benetzung
Beschreibt das anfließen einer Flüssigkeit an die Oberfläche eines festen Körpers. Z.B. Wasser an den Wänden eines Gefäßes. Je größer die Oberflächenspannung einer Flüssigkeit ist, desto geringer ist die Benetzungstendenz der Flüssigkeit. Die Anfliesfähigkeit hat direkte Auswirkungen auf die Haftung.
Beständigkeit
Verhalten des Klebstoff-Films bei Einwirkung von Einflüssen (Temperatur, Chemikalien, Licht, ..... )
Biegung
Biegung ist eine durch äußere Kraft- oder Wärmeeinflüsse (unterschiedliche Wärmeausdehnung) hervorgerufene Beanspruchung (Verformung) von länglichen oder flächenhaften Körpern oder Bauteilen.
Bruchspannung
Die Spannung, bei der ein Körper zu Bruch geht, wenn er durch Kräfte auf Biegung beansprucht wird. Die Angabe erfolgt in [N/mm²] oder in [MPa].
Coronabehandlung
Die Coronaentladung ist eine Hochspannungsentladung, die bei einer Spannung von 10 bis 20 KV durchgeführt wird. Die hohe Energie führt zur Bildung von Sauerstoffatomen und Ozonmolekülen, die eine oxidative Wirkung auf die Polymeroberfläche ausüben. Dadurch erhöht sich die Oberflächenspannung und die Benetzung wird verbessert. Die Corona-Vorbehandlung ist ein Verfahren um Kunststoff-, Metall und Papieroberflächen derart zu verändern, damit diese in der Lage sind, sich mit anderen Materialien wie z.B. Farbe, Klebstoff oder Schäumen zu verbinden.
Coulombschen Kräfte
Die elektrostatische Anziehung im eigentlichen Sinne beruht auf permanenten Ladungen im Molekül. Sie kommt z.B. in den Ionenkristallen von Salzen und Oxiden wie Titandioxid, Eisenoxid und ähnlich aufgebauten Substanzen vor. Die Coulombschen Kräfte sind in der Regel schwächer als die "Van-der-Waalsschen Kräfte".
dauerplastische Dichtstoffe
Dichtstoff, der sich durch äußere Kräfte verformen lässt und nach dem Aufhören der Beanspruchung eine bleibende Verformung beibehält (plastische Verformung).
Deklarationspflicht
Kennzeichnungspflicht nach Chemikalienrecht (insbesondere Gefahrstoffverordnung)
Diffusion
Ist die Wanderung von Flüssigkeiten oder Gasen durch poröse Stoffe.
Dispersion
Flüssigkeit, in der die Grundstoffe und die übrigen Klebstoffbestandteile fein verteilt vorliegen (nicht gelöst).
Dispersionsklebstoff
Klebstoff, in dem die Füllstoffe und Polymeren fein verteilt vorliegen. Bei Dispersionen handelt es sich meist um wässrige Medien. Die Trocknung erfolgt durch Verdunsten des Wassers mit einer eingehenden Verschmelzung der dispergierten Polymere.
Dispersionskräfte
Dispersionskräfte oder London-Kräfte entstehen besonders in dipolfreien Molekülen und Atomen und sind auf schnellwechselnde Ladungsverteilungen zurückzuführen, die durch Fluktuationen der Elektronendichte entstehen. Die Dispersionskräfte sind wie die Van-der-Waalsschen Kräfte auch elektrostatischer Natur und von äußerst kurzer Reichweite. Sie werden üblicherweise als Sonderfall der Van-der-Waalsschen Kräfte betrachtet. In unpolaren Molekülen sind sie die einzige Ursache der Van-der-Waalsschen Anziehung.
Dornbiegeprüfung
Bei der Dornbiegeprüfung wird ein lackiertes Probeblech über einen zylindrischen oder konischen Dorn gebogen, bis die Beschichtung Risse und Abplatzungen zeigt. Dabei bestimmt die Größe des Biegeradius bei der noch keine Risse sichtbar sind die Größe der Haftfestigkeit.
Durchtrocknung
Unter Durchtrocknung versteht man das vollständige Entweichen des Lösemittels, oder die vollständige Polymerisation. Nach der Durchtrocknung erfährt die Beschichtung / Dichtstoff keine Änderung der mechanischen / chemischen Eigenschaften mehr.
Druckbelastung
Druckbelastung beschreibt zwei auf einen Körper entgegengesetzt, in Richtung Stabachse wirkende Kräfte. Im Gegensatz zur Zugbelastung bei der die Kräfte von den Stabenden wegwirken, wirkt die Druckbelastung auf den Stabkörper und verkürzt den Stab (Stauchung). Bei schmalen langen Stäben kann der Stab knicken.
Duroplast
Vernetzter meist unschmelzbarer Kunststoff
ECOfit
ECOfit ist ein Kooperationsprojekt des Umweltministeriums Baden- Württemberg und der Wirtschaftsförderung des Landkreises Böblingen, um Energieeinsparungspotentiale in Unternehmen aufzudecken und durch entsprechend entwickelte Maßnahmen zu nutzen. Ziel ist somit den Umweltschutz nachhaltig zu fördern und Kosteneinsparungspotentiale zu nutzen. Hierbei wurden durch externe Berater im Rahmen von Workshops und Terminen vor Ort Themen wie Abfallmanagement, Wassereinsatz, Luftreinhaltung, Energieeinsparung etc. behandelt und Einsparungspotentiale aufgedeckt, die im Anschluss daran umgesetzt werden.
Elastizität
Eigenschaft von Stoffen und Körpern, eine durch äußere Kräfte oder Temperaturunterschiede verursachte Deformation nach Beseitigen der Einwirkungen wieder rückgängig zu machen.
Endfestigkeit
Maximale Festigkeit nach dem Aushärten des Klebstoffes. Angabe in Newton pro Quadratmillimeter /[N/mm²] 10 N entsprechen 1 kg.
Ergiebigkeit
Verbrauchsangabe welche die klebbare Fläche pro Gewichts- oder Volumeneinheit beschreibt. Die Ergiebigkeit ist abhängig von der Werkstoffoberfläche und dem Auftragsverfahren.
Evakuierung
lat. vacuus - frei, leer Im Idealfall bezeichnet das Vakuum einen völlig leeren, materiefreien Raum. Ein solches Vakuum wird durch Auspumpen (Evakuieren) eines Raumes oder abgeschlossenen Behältnisses erzeugt. Also durch die Förderung des darin enthaltenen Gases aus dem Behälter nach draußen. Bei Gießharzen wird das Evakuieren dazu verwendet, um die dem Gießharz anhaftende Luft, die durch den Misch- und Rührvorgang eingetragen wird, zu entfernen und so eine blasenfreie Aushärtung zu ermöglichen.
Festkörper
Gewichtsmäßiger Anteil eines Stoffs, welcher nach dem Entfernen von flüchtigen Anteilen unter festgelegten Prüfbedingungen zurückbleibt.
Fingernagelprobe
Prüfung zur Ermittlung des richtigen Verklebungszeitpunkts bei Kontaktklebestoffen. Bei leichtem Druck des sauberen Fingernagels auf den angetrockneten Klebstoff-Film soll dieser sich noch leicht klebrig anfühlen, sich jedoch nicht mehr auf den Fingernagel übertragen.
fixieren
Zusammenhalten von Fügeteilen während des Aushärtevorgangs mit Hilfsmitteln wie Zwingen oder Klammern. Dadurch werden Bewegungen innerhalb des Klebstoffes verhindert die das Ausbilden eines zusammenhängenden Filmes beeinträchtigen können.
Flammpunkt
Niedrigstmögliche Temperatur, bei der ein Dampf / Luftgemisch über dem Produkt gezündet werden kann.
Fließfähigkeit
Die Eigenschaft eines Körpers sich unter Einfluss von Kräften plastisch zu verformen.
Flächendichtung
Masse, die zwischen zwei planen Körpern eingefügt wird und die Dichtfunktion erfüllt.
Fügeteile
Zu verklebende Werkstücke.
Füllstoffe
Zusätze zur Verbesserung der Klebstoffeigenschaften (Meist anorganisch).
Gefahrenklasse (GGVS)
Gefahrguteinstufung für den Transport (Gefahrgutverordnung Straße)
Gefahrenklasse nach VbF
Die Verordnung über brennbare Flüssigkeiten (VbF) regelt die Lagerung von brennbaren Flüssigkeiten nach Gefahrenklasse (A1 – 3B). Die VbF ist Bestandteil der Arbeitsstoffverordnung, die Lagerung, Transport und Kennzeichnung regelt.
Gitterschnitt
Bei einem Gitterschnitt werden sechs parallele Schnitte mit einem Messer angebracht. Diese Schnitte gehen bis auf den Untergrund durch, ohne ihn jedoch zu verletzen. Die Schnitte haben einen Abstand von 1 bis 3 Millimetern. Der Abstand ist abhängig von der Schichtdicke der Beschichtung. Danach werden sechs weitere Schnitte im rechten Winkel angebracht, so dass ein Quadratmuster erkennbar ist. Auf die so geritzte Fläche wird ein Kreppband aufgeklebt. Nach etwa einer Sekunde wird das Klebeband in einem Winkel von 60° abgezogen und verbleibende Fläche beurteilt.
Glühverlust
Bezeichnung für die Differenz zwischen Einwaage und Glührückstand nach dem Glühen.
Grundstoff
Eigenschaftsbestimmender Klebstoffbestandteil.
Haftklebstoff
Klebstoff, der nach Trocknung dauerklebrig bleibt.
Haftung
Die Haftfestigkeit eines Klebstoffes ist ein Maß für den Widerstand einer Verklebung gegen ihre mechanische Trennung vom Fügeteil oder Untergrund. Bei Zugbeanspruchung ist das Maß die Kraft pro Fläche [MPa] oder [N/mm²]. Bei Schälbeanspruchung ist das Maß Kraft pro Länge [N/mm]. Ähnliches gilt auch für Dichtstoffe, Lacke oder Beschichtungen.
Haftfestigkeit
Als Haftfestigkeit kann das Vermögen einer Beschichtung oder eines Klebstoffes bezeichnet werden auf einem Untergrund zu haften. Die Überprüfung der Haftfestigkeit kann mittels Gitterschnitt, Dornbiegeprüfung oder Kugelschlag erfolgen.
Haftvermittler
Substanzen, welche die Adhäsionseigenschaften von Klebverbindungen verbessern. Andere Bezeichnung = Primer.
Handrückenprobe
Prüftest zur Ermittlung des richtigen Verklebungszeitpunktes bei Kontaktklebern. Bei leichtem Druck des sauberen Handrückens auf den soeben getrockneten Klebstoff-Film soll dieser sich noch leicht klebrig anfühlen, sich jedoch nicht mehr durch Fadenbildung auf den Handrücken übertragen.
Harz
Grundstoff oder Basis von Klebstoffen.
Heißklebeverfahren
Ausführung der Verklebung in der Wärme.
Heißsiegeln
Kleben durch Hitzeaktivierung eines als Schmelzklebstoff wirkenden Materials, das vorab beidseitig als Beschichtung oder Film aufgebracht wurde.
HF- Schweißen
Heißklebeverfahren, bei dem die Wärme durch Hochfrequenz erzeugt wird.
homologe Reihen
Gruppen von chemisch verwandten Stoffen, deren Glieder sich jeweils um einen bestimmten Molekülanteil voneinander unterscheiden. In der organischen Chemie werden speziell Gruppen von Verbindungen, bei denen sich jedes Individuum vom vorhergehenden um eine CH2-Gruppe unterscheidet so bezeichnet. Solche homologe Reihen bilden beispielsweise die Alkane (Methan, CH4; Ethan, C2H6; Propan, C3H8; usw.) und auch Carbonsäuren (Ameisensäure H-COOH; Essigsäure, CH3-COOH; Propionsäure, C2H5-COOH; usw.).
Härter
Stoff oder Gemisch von Stoffen, die dem Klebstoff beigemischt werden und die Härtung des Klebstoffs über eine chemische Reaktion bewirken.
Härtezeit
siehe Abbindezeit.
Kaltkleber
Bei Raumtemperatur (20°C) aushärtende Klebstoffe.
Katalysator
Chemischer Stoff, der die Geschwindigkeit einer chemischen Reaktion erhöht, ohne selbst dabei verbraucht zu werden.
Kitt
Pastöser Dichtstoff der hart oder elastisch aushärten kann und je nach Zusammensetzung neben seiner dichtenden Wirkung auch eine klebende Wirkung haben kann.
Kleb- Dichtstoffe
Klebstoffe, die auch dichtende Wirkung haben.
kleben
Fügen unter Verwendung eines Klebstoffes.
Klebfläche
Die zu klebende oder geklebte Fläche des Fügeteils.
Klebfreizeit
Bezeichnet die Zeitspanne, die vom Ende des Mischens bis zum Zeitpunkt an dem die Masse nicht mehr klebrig ist verstreicht.
Klebfuge
Spalt oder Zwischenraum zwischen zwei Klebflächen, der durch Klebstoff ausgefüllt wird.
Klebschicht
Nicht abgebundene oder abgebundene Klebstoffschicht zwischen zwei Fügeteilen.
Klebspanne
Zeitspanne, innerhalb der nach dem Auftragen des Klebstoffs die Klebung aus-geführt werden kann bzw. muss.
Klebstoff
Nichtmetallischer Stoff, der Fügeteile durch Flächenhaftung ( Adhäsion ) und innere Festigkeit ( Kohäsion ) verbinden kann, ohne dass wesentliche Gefügeveränderungen im Werkstoff der Fügeteile auftreten. Klebstoffe werden in einem fließfähigen Zustand appliziert, benetzen die Substrate ( Fügeteile ) und binden danach physikalisch oder chemisch ab (Verfestigung).
Kohäsion
Als Kohäsion wird die innere Festigkeit eines Materials bezeichnet. Sie beruht auf Kräften zwischen (gleichen und verschiedenen) Molekülen innerhalb des Klebstoffs. Die Kohäsion wird nur durch die Formulierung des Klebstoffs und nicht durch die Fügeteile bestimmt.
Konsistenz
Äußerer physikalischer Zustand eines Stoffs (z. B. flüssig, viskos, fest).
Konstruktionsklebstoff
Klebstoff, der durch chemische Reaktion abbindet und zu kräftigen raumübertragenden Verbindungen führt. Mögliche Lieferformen sind: Film, Paste oder Flüssigkeit.
Kontaktklebezeit
siehe / Ablüftzeit!
Kontaktklebung
Klebung mit beidseitigem Klebstoffauftrag, bei der die Fügeteile unter Druck zusammengefügt werden, sobald die Lösemittel vollständig verdunstet sind. Dabei ist die Höhe des Anpressdruckes entscheidend, die ein Verfließen der beiden Klebstoffaufstriche ermöglicht. Die Anfangsfestigkeit entspricht daher der Endfestigkeit.
Korngröße / Mahlfeinheit
Als Korngröße wird die durchschnittliche Äquivalentgröße einzelner Partikel (Körner) in einem Gemenge bezeichnet. Die durchschnittliche Korngröße setzt sich aus einem durch die Größe der Partikel aufgeteilten Bereich und deren zahlenmäßiger Verteilung zusammen.
Kugelschlag
Bei der Kugelschlagprüfung wird aus einer definierten Höhe ein bestimmtes Gewicht auf ein lackiertes Blech oder einen Körper fallen gelassen. Die Form des auftreffenden Gewichtes, welches auf das Prüfblech bzw. den Körper einschlägt, ist eine Kugel. Es wird dabei untersucht, bei welcher Fallhöhe bzw. Gewicht eine Abplatzung der Beschichtung bzw. ein Zerstören des Formkörpers erfolgt. Die Maßeinheit der Schlagkraft wird in m*kg angegeben.
kriechen
Last- und/oder Zeitabhängiges Verformungsverhalten von Klebstoffschichten. Die abgebundenen Polymere erfahren unter ruhender Belastung eine Formveränderung.
Lagerfähigkeit
Zeit zwischen dem Herstelldatum und dem Zeitpunkt bis zu dem der Klebstoff unter Einhaltung der vom Hersteller vorgeschriebenen Lagerbedingungen (Verpackung, Temperatur, Luftfeuchte) mindestens brauchbar bleibt.
Laminate
Bezeichnung für mehrschichtige Formstücke.
Laminier Harz
Bindemittel bzw. Klebstoff für diverse Trägermaterialien wie Papier, Holz, Textilien, Glasfasergewebe die mit Kunststofffolien verklebt werden.
laminiren
lat. lamina - Schicht Laminieren bezeichnet das Verbinden einer dünnen, folienartigen Schicht mit einem Trägermaterial mittels eines Klebers.
Leckage
Eine Leckage ist der unerwünschte Austritt von Feststoffen, Flüssigkeiten oder Gasen durch ein Loch, oder eine Fuge in einem technischen System. Ein Maß für die Größe eines Leckes, ist die Leckrate.
Leim
Undefinierter Unterbegriff für Klebstoffe auf der Basis natürlicher Stoffe, die aber auch synthetische Stoffe wie Celluloseether und Polyvinylalkohol enthalten können. Zu den ursprünglichen Leimen zählen Klebstoffe auf Eiweißbasis. Die ersten Leime (Glutinleime) wurden aus Häuten oder Knochen gewonnenen. Kaseinleime werden aus Milcheiweiß hergestellt. Pflanzliche Leime sind Stärkekleister, Naturharze und Latex (Kautschuk).
Lösemittel
Flüssigkeit, welche die Grundstoffe und übrigen löslichen Klebstoffanteile ohne chemische Veränderung löst.
Lösemittelklebstoff
Klebstoff, der sich durch Verdunsten des Lösemittels verfestigt.
MAK-Wert
(Maximale Arbeitsplatz Konzentration) höchstzulässige Lösungsmitteldampfmenge am Verarbeitungsplatz, festgelegt von der Senatskommission zur Prüfung gesundheitsschädlicher Arbeitsstoffe der Deutschen Forschungsgesellschaft. Veröffentlicht in der TRGS 900 (jährlich neu)
Mischungsverhältnis
Verhältnis, in dem die beiden Komponenten eines 2K- Klebers gemischt werden müssen um die gewünschten Eigenschaften zu erhalten. Das Mischungsverhältnis kann gravimetrisch oder volumetrisch erfolgen.
Nahtabdichtung
Schmaler Spalt (< 2 mm), der mit einem Dichtstoff abgedichtet werden kann.
Nassklebung
Klebung mit einseitigem oder beidseitigem Klebstoffauftrag, bei der die Fügeteile sofort nach Klebstoffauftrag zusammengefügt werden. Die Festigkeit nimmt mit fortschreitender Lösemittelverdunstung bzw. chemischer Reaktion zu.
Nutabdichtung
Breiter Spalt (bis ca. 10 mm der mit hochviskosen und, oder riss-überbrückenden, strukturbildenden Stoffen überbrückt werden kann.
Oberflächenhaftung
Das Vermögen eines Werkstoffes an einem anderen Werkstoff zu haften.
Oberflächenvorbehandlung
Behandlung von Werkstoffoberflächen, um diese für die Klebtechnik reproduzierbar und definiert zu gestalten sowie, die Haftung des Klebstoffs zu optimieren. Dafür stehen mechanische, nasschemische, trockenchemische und hochenergetische Verfahren zur Verfügung.
Offene-Zeit-Klebung
Klebung mit beidseitigem Klebstoffauftrag, bei der die Fügeteile zusammengefügt werden, wenn die Lösemittel so weit verdunstet sind (offene Zeit), dass die Klebschicht eine bestimmte Klebrigkeit aufweist (Knöcheltest). Gute Anfangsfestigkeit, die mit dem Verdunsten, z. B. der restlichen Lösemittelanteile, zunimmt.
Penetration
Penetration bezeichnet das Eindringvermögen eines Stoffes in einen anderen. Bsp.: das Aufquellen eines Dichtstoffes in einem Lösemittel, oder das Eindringen eines Dornes in einen Körper/Paste.
pH-Wert
Der pH-Wert ist ein Maß für den sauren bzw. basischen (alkalischen) Charakter einer wässrigen Lösung. Er ist der negative dekadische Logarithmus (Zehnerlogarithmus) der Wasserstoffionen-Aktivität. Der pH-Wert ist eine dimensionslose Zahl. Je kleiner der pH-Wert umso saurer, je größer der pH-Wert desto basischer ist die Lösung. Ein pH-Wert von 7 ist neutral. Die Skala reicht von 0 bis 14.
Plasma
Im physikalischen Sinne ist Plasma eine Bezeichnung für überhitzte Gase, deren Eigenschaften durch die Aufspaltung der Moleküle in Ionen und Elektronen bestimmt sind. Solche Plasmen - man spricht hier auch vom "4. Aggregatzustand" - liegen z.B. vor in der Sonne u.a. heißen Sternen. Plasma kann auch als Niedertemperatur- Plasma in Gasentladungen (Glimmentladung) vorliegen, in Nordlichtern, Flamengasen, Lichtbogen etc. Mit einer Plasmabehandlung werden Verunreinigungen entfernt, die Oberfläche chemisch modifiziert und die Oberflächenspannung erhöht.
Polymere
Makromoleküle, die als Basisstoff in Klebstoffen die Kohäsion bewirken
Polymerisation
Als Polymerisation wird die chemische Reaktion von Monomeren oder Oligomeren (Einzelbausteinen) zu Polymeren (langkettige Großmoleküle) bezeichnet.
poröser Werkstoff
Poröse Werkstoffe sind Stoffe, die Aufgrund ihres Verhältnisses von Hohlraumvolumen zum Gesamtvolumen eine hohe spezifische Oberfläche und eine geringe Dichte haben. Dadurch erreichen Sie ein hohes Adsorptionsvermögen.
Porösität
Die Porosität ist die physikalische Größe des Verhältnisses von Hohlraumvolumen zum Gesamtvolumen eines Stoffes oder Stoffgemisches. Sie dient als Maß für die tatsächlich vorliegenden Hohlräume.
Primer
siehe / Haftvermittler!
Reaktivierung
a) Lösemittelreaktivierung: Der trockene Klebstoff wird nach Anfeuchten mit einem geeigneten Lösemittel wieder klebrig. b) Hitzereaktivierung: Der trockene Klebstoff wird unmittelbar vor der Klebung durch Wärme aktiviert.
Refraktion
Refraktion ist ein Verfahren zur Bestimmung der Brechzahl von flüssigen oder festen, transparenten Stoffen. Dabei wird die Eigenschaft des Lichtes ausgenutzt, das beim Übergang von einem Medium in ein anderes, der Lichtstrahl seine Richtung ändert.
Reißdehnung
Die Reißdehnung oder Bruchdehnung ist das prozentuale Verhältnis der Längenänderung ΔL (beim Bruch) zur Ausgangslänge L0.
Es gilt dabei:
Reißdehung = (Längenänderung/Ausgangslänge) x 100
εR = (∆L/L0)x100.
Die Reißdehnung drückt die Fähigkeit eines Werkstoffes aus, Formänderungen ohne Rissbildung zu folgen.
Reißgeschwindigkeit
Geschwindigkeit, mit der in Prüfmaschinen die zerstörende Prüfung der Probekörper vorgenommen wird. Liegt in der Regel zwischen 5 bis 300 mm / min.
Scherbelastung
Scherbelastung ist die Beanspruchung eines Materials durch Scherung
Scherfestigkeit
Angabe in MPa oder N/mm², Angabe der Festigkeit bei Scherbeanspruchung; Flächen werden überlappend aufeinander geklebt und dann belastet (auch Zug-Scherfestigkeit genannt).
Scherung
Als Scherung wird die Art der Verformung eines Körpers unter Einwirkung einer Kraft bezeichnet. Die Kraft wirkt dabei gegen-parallel zu parallelen inneren oder äußeren Flächen eines Körpers. Die Flächen werden relativ zueinander verschoben.
Zur Veranschaulichung kann man sich ein Buch vorstellen bei dem die Buchdeckel parallel gegeneinander verschoben werden. Buchrücken und Seitenstapel bilden dabei einen Winkel ungleich 90°.
Bei der Scherung steht die Scherkraft F mit der Schubspannung (oder Scherspannung) τ und der Fläche A im Verhältnis τ = F/A
Schmelzklebstoff
Klebstoff, fest, lösemittelfrei, der in der Schmelze aufgetragen wird und sich anschließend durch Abkühlung verfestigt.
Schutzgasbeaufschlagung
Als Schutzgas wird ein Gas oder Gasgemisch bezeichnet, welches die Aufgabe hat, die Luft aus der Umgebung zu verdrängen, insbesondere den Sauerstoff. Eine häufige Anwendung findet der Einsatz von Schutzgas bei der Verpackung von Lebensmitteln. In der Regel wird Stickstoff (N) oder Kohlendioxid (CO2) ver-wendet, da die beiden Gase weitgehend inert gegenüber chemischen Reaktionen sind.
Beim Verpacken und Produzieren von Kleb- und Dichtstoffen kommen Schutzgase zum Einsatz, um den reaktiven Sauerstoff und das in der Luft gelöste Wasser zu verdrängen. Damit sollen unerwünschte Reaktionen vermieden werden.
Schwerentflammbarkeit
Entzündungsfestigkeit und Brennbarkeit eines getrockneten Klebstoff-Films.
Schälfestigkeit
Festigkeit gegen Kräfte, die nur auf eine dünne Linie am Ende der Klebeverbindung wirken und hier zu Spannungsspitzen führen.
Schälung
Schälen im weiteren Sinne, bedeutet bei einem Objekt die äußere Schicht oder Schale zu entfernen. Dies geschieht häufig im Einsatz mit einem Messer oder einer Ziehklinge. Am geläufigsten ist sicher das Schälen von Obst und Gemüse. Nadelbäume werden beispielsweise nach dem Fällen geschält (von ihrer Rinde befreit), um Befall mit Schädlingen zu vermeiden. Beim Schälvorgang im Sinne einer Verklebung wird eine flexibel verklebte Schicht vom Untergrund abgeschält. Dabei kann die Folie im 90° oder 180° Win-kel abgezogen werden.
Schälwiderstand
Angabe in N/cm: Zahlenangabe, um verschiedene Klebstoffe bezüglich ihres Schälwiderstandes zu vergleichen.
Spannungsrisskorrosion
Gefügeumwandlung, die bei gleichzeitig vorhandener Spannung zur Rissbildung führen kann.
Spezifisches Gewicht
Verhältniszahl, die das Gewicht pro Volumeneinheit eines Stoffs im Vergleich zu Wasser angibt.
Standfestigkeit
Eigenschaft eines Körpers, im flüssigen Zustand unter der Last des Eigengewichts nicht abzufließen.
Tack
Ausdruck für Klebrigkeit.
Temperatur-Einsatzbereich
Temperaturbereich, in dem die ausgehärtete Klebschicht Dauerbelastungen standhält. Die Höhe der möglichen Belastung ist abhängig von der Temperatur.
Thermoplast
In der Wärme erweichbarer Kunststoff.
Thixotropie
Der Begriff der Thixotropie bezeichnet die Eigenschaft eines Nicht-Newtonschen Fluids, bei einer konstanten Scherung über eine Zeitachse X die Viskosität abzubauen. Nach Aussetzung der Scherbeanspruchung wird die Ausgangsviskosität wieder aufgebaut. Der Begriff wurde von dem Grundlagenforscher Herbert Freundlich geprägt.
Topfzeit
Zeitspanne vom Mischen von 2K- Klebstoffen bis zum Gelieren der Mischung (Verarbeitungszeit).
Toxizität
Griechisch: Giftigkeit
TRGS
Technische Regel für Gefahrstoffe
Trockenzeit
siehe /Ablüftzeit!
Van der Waalskräfte
Benannt nach J.D. van der Waals. Kräfte. Sie sind elektrostatischer Natur und beruhen auf der Wechselwirkung zwischen permanenten Dipolen sowie auf Anziehungskräften, die von Dipol/Dipol- Orientierungs- oder Induktionseffekten herrühren. Die Van-der-Waalsschen Kräfte nehmen mit der Größe des molekularen Dipolmoments bzw. Der Polarisierbarkeit der Atome und Moleküle zu und mit dem Abstand r der wechselwirkenden Atome und Moleküle proportional zu 1/r^6 ab.
Verarbeitungszeit
Zeitspanne zwischen Zugabe des Härters zur Basis und dem Augenblick, in dem die Phase der Polymerisation so weit fortgeschritten ist, dass der angemischte Klebstoff nicht mehr verarbeitet werden kann.
Verdünner
Lösungsmittelgemisch zur Veränderung der Viskosität eines Klebstoffes.
Viskosität
Die Viskosität sagt etwas aus über die Zähigkeit und die innere Reibung einer Flüssigkeit aus.
Wasserstoffbrücken
Diese Art der Bindung tritt bei Gruppen auf , in denen Wasserstoff mit Atomen hoher Elektronegativität z.B. Sauerstoff, Stickstoff, Fluor .... verbunden ist. Das dann positiv polarisierte Wasserstoffatom wirkt auf benachbarte negative Ionen oder negativ polarisierte Atome stark anziehend. Solche Wasserstoffatome sind in hydrophilen Gruppen wie -OH, -NH2 und -COOH enthalten. Die dabei entstehenden Bindungskräfte sind wesentlich größer als die der Van-der-Waalsschen und der Dispersionskräfte.
Weichmacher
Substanzen, die Kunststoffen beigegeben werden, um u. a. eine verringerte Härte bzw. erhöhtes Formänderungsvermögen zu erzielen.
Weichmacherwanderung
Übergang von Weichmachern, z. B. aus Kunststoffen, in angrenzende Klebstoffschichten. Folge: Versprödung des Kunststoffs und Eigenschaftsänderung im Klebstoff.
Werkstattzeit
Zeitspanne, die ein gekühlt zu lagernder Klebstoff maximal unter Werkstattbedingungen (20-25°C) verarbeitbar bleibt, ohne seine Eigenschaften zu verlieren.
Wärmebeständigkeit
Vermögen des Klebstoffes, bis zu einer bestimmten Temperatur weder zu erweichen noch sich zu zersetzen. Dabei besteht ein beträchtlicher Unterschied zwischen Kurz- und Dauerbelastung.
Wärmefestigkeit
Festigkeit einer Verklebung bei erhöhter Temperatur (stark abhängig von der Prüfmethode)
Zugbelastung
Unter Zugbelastung versteht man das Einwirken von Kräften auf einen Körper, um ihn zu strecken.
Zugfestigkeit
Festigkeit gegen Kräfte, die senkrecht zur Klebeschicht wirken und zu einer gleichmäßigen Beanspruchung der Klebefläche führen.
Zugscherfestigkeit
Festigkeit einer Verklebung, bei der Kräfte parallel zur Klebstoffschicht wirken
Zugspannung
Die Zugspannung (o) bezeichnet die Kraft (F), die auf eine gedachte Schnittfläche auf einen Körper einwirkt. Für die Fläche wird der Anfangsquerschnitt (A0)verwendet. Es gilt dabei: o; = F/A0 . Die Angabe erfolgt meist in [N/mm²] oder [Mpa].
Zweikomponenten Klebstoff
Reaktionsklebstoff, der erst nach Mischung von zwei verschienenen Stoffen, durch die chemische Reaktion zwischen diesen Stoffen abzubinden beginnt.